Praktisch aus dem Nichts taucht die World Business Sparkasse Ltd. auf. Für eine angeblich lukrative Anlage bei dieser Sparkasse sammeln Vermittler bei Anlegern Geld ein. Dabei erklären die Vermittler den Anlegern, dass eine Anlage bei einer normalen Bank lediglich geringe Zinsen bringe, die Bank selber jedoch mit dem Geld der Anleger in der Lage sei, von der europäischen Zentralbank etwa das 18-fache des Anlegergeldes als Darlehen zu sehr niedrigen Zinsen gewährt zu bekommen. Die Bank erwirtschafte dann mit dem Darlehen der Zentralbank und dem Anlegergeld erhebliche Gewinne, die nur eingeschränkt den Anlegern zu Gute kämen.
Demgegenüber liege der Vorteil der World Business Sparkasse (WBS) darin, dass diese bei geringeren Kosten eine höhere Rendite für den Anleger erwirtschafte, wobei die Absicherung des Anlegergeldes durch Schuldverschreibungen während der gesamten Laufzeit erfolge. Mündlich wurde in mehreren Fällen zugesichert, das Geld der Anleger sei einlagengesichert. Die Vermittler erklären sodann das Procedere dahingehend, dass zunächst ein Handelsvertrag mit der WBS geschlossen werde, in dessen Rahmen der Anleger sein Kapital für acht Wochen zur Verfügung stelle. Die WBS investiere das Kapital in so genannte „Privat Placement Programms (PPP)“, bei denen es sich um bankeninterne Geschäfte handele, welche als Kapitalaufbau den ausführenden Banken dienen würden. Dieses Angebot komme von „einem Kontakt“ bei der HSBC Bank in London, ohne dass näher beschrieben wird, was damit gemeint ist. Das Kapital sei während der gesamten Laufzeit durch die Großbank HSBC abgesichert, da es nicht mehr transferiert werde, sondern bei der Bank verbleibe. Der Handelsertrag aus dem Geschäft werde durch die WBS nach acht Wochen an den Anleger wieder ausbezahlt. Dieser erhalte das Dreifache inklusive seines Einsatzes zurück. Zahlungen leiste der Anleger an die CAM Bank in Marbella. Nach Eingang des Kapitals werde das Geld des Anlegers in ein nicht näher beschriebenes Investment transferiert, wovon der Anleger benachrichtigt werde. Die Mindesteinlage bei Abschluss eines Handelsvertrages mit der WBS betrage 10.000,00 €.
Nachdem dann die Anleger die Zahlungen erbrachten, erhielten sie einen vierseitigen Handelsvertrag nach Gegenzeichnung durch die WBS zurück. Die Unterschrift der „Beauftragten“ scheint nach einem Vergleich mit einer durch einen Anwalt aus Rosenheim vorgelegten Vollmacht von Andreas Hennemann zu stammen. Dieser wird in einem Schreiben des Rosenheimer Rechtsanwaltes von Ende März 2012 als Vertreter der World Business Sparkasse Ltd. der WBS benannt.
Obwohl die Anleger spätestens Ende Juli 2011 ihre Gelder hätten zurückerhalten müssen, teilte der Rosenheimer Rechtsanwalt mit, dass die Gewinne aller Voraussicht nach Ende April/Anfang Mai 2012 ausgezahlt würden. Die Gelder seien wie vereinbart angelegt. Die Anlage laufe derzeit noch und der Anwalt bittet darum, die erforderliche Geduld aufzubringen, die bei Geldanlagegeschäften immer vonnöten sei.
Seit der vertraglich geschuldeten Rückzahlung sind inzwischen mehrere Monate vergangen, ohne dass irgendwelche Anzeichen dafür bestehen, dass die Anleger ihr Geld zurückerhalten. Die angegebene Telefonnummer der WBS ist nicht erreichbar. Nach Schilderung von Betroffenen sagt Herr Hennemann, wenn er einmal erreicht werden kann, immer Zahlungswillen zu. Tatsächliche Rückzahlungen erfolgen jedoch nicht. Es muss bezweifelt werden, dass es sich bei der World Business Sparkasse Ltd. um mehr als eine Briefkastenfirma handelt und dass sie die für Bankengeschäfte erforderliche Genehmigung besitzt.
Das undurchsichtige Anlagenkonzept, die ständigen Auszahlungsversprechungen und die Probleme hinsichtlich der Erreichbarkeit der World Business Sparkasse Ltd. lassen das Schlimmste befürchten.
Die Spur des Herrn Hennemann führt nach Paderborn, wo unser Mitglied Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht Michael Gelhard derzeit versucht, den Schaden für die Anleger so gering wie möglich zu halten.
Der Verein für Verbraucherrechte e.V. rät allen betroffenen Anlegern, die schon Beträge an die World Business Sparkasse Ltd. überwiesen haben, sich umgehend anwaltlich beraten zu lassen.
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